Montag, 30. März 2009

Santiago de Chile

Am Samstag habe ich mich mal allein auf Tour durch Santiago gemacht und bei der Gelegenheit gleich die Metro gemieden um ein Stück zu laufen und vielleicht das ein oder andere sehen zu können. Es ist wirklich absurd aber so oft hört man von dem paradox, dass arme und reiche so eng beieinander liegen. Es dann zu erleben ist etwas anderes. In der einen Seitenstraße sitzen die Leute auf dem Boden, haben Tücher auf den Straßen zu liegen und verkaufen URALTEN Krimskrams (von halbverkohltem Computerzubehör über selbsternannte Optiker). Zwei Blocks entdeckt man die neuen, uns bekannten riesigen Einkaufcenter und Bankenviertel mit geschniegelten Anzugträgern. Trotz der Armut entdeckt man aber wenige „nur bettelnde Menschen“. Hier gibt es Leute die Pappkartons sammeln, Flaschen, Plastik oder sonstige Sachen. Arnold meinte aus Spaß bereits, dass auf diese Weise auch in Santiago schon der Müll getrennt wird. Sie sind jedoch nicht die Einzigen. Die Chilenen sind nämlich große Hundeliebhaber, fast jeder hat einen. Neugeborene finden oft jedoch keinen Unterschlupf und werden ausgesetzt. Daher wimmelt Santiago von Hunden die sich auf den Müll stürzen, fahrenden Autos hinterher jagen oder einfach faul im Schatten liegen. Das einzig Gute ist, sie haben vorm Menschen meist mehr Angst und tun niemandem etwas.
Sollte grad kein Hund zugegen sein braucht man keine Angst haben, dass einem langweilig wird. Läuft man wie ich z.B. unschuldig über ein unscheinbares Gitter auf dem Gehweg, steht man plötzlich auf einem 2x2m breitem Gitter, welches ein Loch verdeckt in dem man den Boden nicht sehen kann und nur ab und an die Ubahn hört. Beim ersten Mal hat ich mich schon erschrocken. Oder man beobachtet eine besondere Spezialität. Einige Hauptstraßen sind Einbahnstraßen. Soweit nichts besonderes, wenn diese nicht je nach Uhrzeit die Fahrtrichtung ändern würden. Passt man hier nicht gut auf, fährt man schnell auf eine entgegenkommende Blechlawine zu. Aufs Navi sollte man sich also nicht verlassen.
Der zentrale Platz spielt eine große Rolle Santiago. Von dort werden nicht nur alle Entfernungen gemessen, sondern man trifft zu fast jeder Zeit, Straßenkomiker, Akrobaten, Taschendiebe und natürlich viele Schachspieler, die in Scharen auf kleinen Klapptischen erbitterte Gefechte kämpfen.
Nachdem ich nun schon einiges gesehen hatte fragte ich mich aber immernoch wo die 5,2Millionen Menschen alle wohnen. Am Nachmittag bestieg ich mit Arnold einen etwas höheren Berg mitten in Santiago. Die Aussicht ist überwältigend und man erkennt schnell die tatsächliche Größe Santiagos und vor Allem die verschiedenen Viertel, welche sich selbst von oben einfach in Unterschicht, Mittelschicht, obere Mittelschicht.. unterteilen lassen. Man kann sich einfach nicht satt sehen. Dazu eine chilenische Spezialität: eingelegter Weizen mit einem Pfirsich und süßem „Wasser“. Klingt jetzt komisch schmeckt aber ganz gut. Zwar ist das zu der aktuellen Jahreszeit kein Problem jedoch sieht man schon jetzt deutlich den Smogdunst über der Stadt.
Danach geht’s mit der in Österreich ausgemusterten Seilbahn wieder runter in die Stadt.

Am Sonntag haben wir dann einen Ausflug unternommen der wirklich atemberaubend war und sich schlecht mit Bildern zeigen lässt. Mit einem großen Pickup sind wir mitten ins Gebirge über schwierige Schotterpisten bis hin zu einem Natur Thermalbad gefahren. Das sind kleinere Becken mitten am Berg deren Wasser aus dem Berg kommt und durch den Vulkanismus erwärmt wird. Dort liegt man dann bei 40° und genießt die geniale Aussicht. Die Berge in den Anden sind zudem nicht einfach grau sondern zeigen viele bunte Schichten wodurch das ganze noch mehr an Attraktivität gewinnt. Die Rückfahrt gestaltete Arnold zum Teil durch einen alten Eisenbahntunnel, der so breit wie das Auto war und stockfinster. Der gesamte Ausflug hat meine Reiselust jetzt wirklich ganz nach oben gebracht und so langsam kann ich es kaum abwarten die Großstadt zu verlassen und in den unberührten Süden zu fahren mit den vielen Natioanlparks.

Ich bin immer noch überwältigt von der Gastfreundschaft meine beiden neuen Freunde. Ich fühle mich von Anfang an wohl und sie helfen mir in jede erdenkliche Richtung. Dazu die tollen Ausflüge… Wenn alle Chilenen nur annähernd so gastfreundlich sind kann ich mich auf eine tolle Zeit gefasst machen.

Montag geht es für einen Tag nach Talca. Dort lasse ich meine Sachen und werde nur einmal übernachten. Dienstag soll es dann gleich bis Puerto Montt runtergehen und weiter nach Castro ans eigentliche Ende oder besser an den Anfang der Panamericana. Ab dort wird dann improvisiert.

Ich hinke mit dem Text hinterher, da ich nicht immer Internet Zugang habe. Also nich bin bereits gut in Talca angekommen und habe konkretere Pläne wies weitergeht. Vielleicht fliege ich von Puerto Montt noch ganz in den Süden aber das entscheide ich vor Ort. Morgen also nach Purto Montt, also dann leibe Grüße an euch alle!!

PS: Bilder muss ich nachreichen das kann ich hier jetzt nicht machen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

CheapTickets.de - immer die besten Angebote. Inklusive aller Billigflieger!