Sonntag, 6. Dezember 2009
Der Machu Picchu - und was dann???
Nach unserem Tag auf dem Machu Picchu aenderten wir unsere Pläne. Wir blieben eine weitere Nacht in Agua Calientes. Das fast eintaegige Treppensteigen zeigte Wirkung. Am naechsten Morgen brachen wir wieder bereits um 5.30 auf, um im naechsten Ort einen Bus zu bekommen. 2 Stunden Wanderung spaeter hiess es wie so oft warten. Der Bus musste voll werden. Die Fahrt zog sich dann sehr lange hin. Im Ergebnis zwang uns dies auch in Cusco eine weitere Nacht zu verbringen.
Ausgeschlafen und wieder fit verbrachten wir den folgenden Tag dann in Cusco um über Nacht einen Bus nach Arequipa zu nehmen. Damit man mal eine Vorstellung von den Busfahrten hat - hier eine kleine Zusammenfassung am Rande:
Die Busse variieren von super, dass heisst Fernsehen, Liegesitz, Klimaanlage, Toilette usw. bis zu wo bitte soll ich hier sitzen und warten sie ich nehme ihr Gepäck noch auf den Schoss! Eine Nachtfahrt kann auch so und so sein. Teils kriegten wir kein Auge zu, weil staendig jemand einsteigt, aussteigt, auf Toilette muss oder schnarrcht als wuerde er ersticken. Es kann aber auch sein, dass einen die Drogenpolizei nachts um 2.00 aus dem Bus holt, der Bus leer geräumt werden muss und alle Taschen und Personen geprüft werden. Bei noch mehr Pech finden sie sogar einen Verdächtigen. Je nach dem wie viel Glueck man also hat kommt man morgens in der neuen Stadt an.
Arequipe zeigte langsam die Richtung an in die es ging. Es ging Richtung Chile. Mit Richtung meine ich die Unterschiedlichkeiten der Länder. Chile war fuer mich der groesste Sprung. Fast einen Monat lebten wir von Strassenhaendlern und kleineren Geschaeften. In Chile hingegen gibt es endlich wieder Supermaerkte! Arequipe war eine erste Richtung zu einer großen Stadt. Von dort ging es fuer uns ueber Tacna direkt nach Iquique.
Allein der Blick auf die Stadt war wunderschoen. Die Stadt koennte wirklich fuer einen Film sein. Vorne das Meer. Die Stadt mit vielen kleinen Hausern und ein paar groesseren Hotels. Und im Hintergrund der Stadt erheben sich riesige Sandduenen-Traumhaft. Fuer uns hiess es also einen Tag lang mal am Wasser liegen. In Iquique ist aber auch ein grosser Freihafen mit einem riesen Einkaufscenter. Dort kann man wohl wirklich alles kaufen. Vor lauter Auswahl haben wir gleich gar nichts gekauft.
Von Iquique ging es wieder nachts nach Calama. Von dort dann flogen wir nach Santiago. Dann endlich wieder ein Bus, der uns nach Talca brachte. Hier bin ich nun, in Davids kleinen Welt. Talca ist ein sehr schoener Ort. Fast ein wenig wie in US-Serien. Es gibt hier viele kleine Haeuser in denen Familien wohnen. Es ist irgendwie idyllisch und schwer zu beschreiben. Schoen ist fuer mich, dass ich jetzt die Moeglichkeit habe einmal wieder etwas laenger an einem Ort zu bleiben. Ich kann mal wieder der Rucksack komplett auspacken ohne am naechsten Tag wieder einraeumen zu muessen. Ich kann wieder in einen Supermarkt gehen. Ich kann mal wieder alle Sachen waschen und nicht nur einen Socken der dann beim Laufen am Rucksack trocknen muss;)
Es sind einfach viele Eindruecke und Erfahrungen die ich von der Reise mitnehmen werde. Es ist vor allem aber auch die Erkenntnis, dass es viele Dinge im Leben gibt, die man einfach mehr schaetzen sollte. Es sind Sachen, die selbstverstaendlich geworden sind.
Mittwoch, 2. Dezember 2009
Unser Weg zum Machu Picchu
In der Stadt machten wir uns auf die Suche, um nach einem guten Angebot zu der verborgenen Stadt Machu Picchu zu gelangen. Hier kriegten wir unseren ersten Daempfer. Die Touren beginnen hier bei 107 €. Das war in unserer Reisekasse nicht eingeplant. Wir brauchten Alternativen. Nach viel Zeit des Lesens fanden wir heraus, dass es auch moeglich sei alleine zur Stadt zu gelangen. Voraussetzung ist etwas Abenteuerlust. Das sollte uns natuerlich nicht aufhalten.
Unser Weg zum Machu Picchu beginnt abends gegen 21.00 in Cusco am Busbahnhof. Von dort geht es in einem Bus ca.5 Stunden zu einem kleinen Oertchen namens Santa Maria. Dort kamen wir um 2.00 nachts an. Dort geht es dann mit einem Minibus oder einem Taxi weiter. Die fahren allerdings erst, wenn sie halbwegs voll sind. Nachts kann das natuerlich dauern, da um 2.00 nicht gerade Menschenmassen den Ort besuchen. So hiess es fuer uns 1 Stunde warten bis sich endlich 3 weitere Mitfahrer fanden. Die Fahrt geht dann 1,5 Stunden bis zum naechsten Ort Santa Theresa.
Als wir dort um 4.30 ankamen gingen unsere Mitfahrer in eine der dort vorhandenen Unterkuenfte. Wir dachten uns 2 oder 3 Stunden mehr oder weniger Schlaf machen es jetzt auch nicht mehr und zueckten unsere Taschenlampen. Mit der Hilfe einer Einwohnerin fanden wir auch schnell den Weg zu unserer folgenden 2 stuendigen Wanderung. Schon ein schoenes Gefuehl morgens so ganz allein auf dem Weg zu sein. Als gaebe es keine anderen Menschen mehr.
Ziel unserer Wanderung war ein Hydrowerk. Dies ist wenig spektakulaer. Es ist vielmehr ein weiterer Zwischenpunkt auf dem Weg zum Machu Picchu. Von hier besteht die Moeglichkeit einen Zug zu nehmen. Doch den sparten wir uns. Da der Zug die einzige Moeglichkeit ist zu dem Machu Picchu zu gelangen, laesst man sich dies auch gut bezahlen. Also heisst es weitere 2 Stunden auf den Schienen zu laufen. Keine besonders spannende Sache;)
Dann endlich, Ankunft in der Stadt Agua Calientes. Die Stadt liegt am Fusse des Machu Picchu. Sie ist sehr schoen gelegen aber wohl doch nur Stuetzpunkt fuer den Machu Picchu. Als wir dort ankamen war es 8.00 ungefaehr. Unglaublich, wenn ich mir ueberlege, was ich sonst um 8.00 morgens mache. Heute hatte ich schon einen langen und anstrengenden Weg hinter mir. Jetzt hiess es erst Mal fehlenden Schlaf ausgleichen;)
Samstag, 28. November 2009
Machu Picchu ein Traum wird wahr
Schon lange gehoert Machu Picchu zu den Orten in meinem Leben an denen ich unbedingt einmal sien wollte. Man kennt ihn von Fotos und Filmen, weiss um die Geschichte dieses Ortes und die Energie die ihn umgibt. Daher war es immer mein Traum hier zu sein und einfach einen Stein dieser Stadt beruehren zu koennen.
Diese ganze Erwartung und Euphorie machte mir aber eine besondere Angst, ich hatte mich immer gefuerchtet dort zu stehen und enttauescht zu werden. Nicht unbedingt von dem Ort und der Stadt sondern vielmehr von der Atmosphere in der es mir moeglich sein wird diesen Ort zu erleben. Heute kommen an die Tausend Besucher taeglich um diese Stadt zu sehen. Ich mich also unter lauten Touristen und befuerchtete durch diesen Ueberlauf nicht das zu erleben was ich mir verspreche.
Um 03.45 klingelte heute meine Handy, genug Zeit um in Ruhe zu fruehstuecken und dann gegen 4.30 Richtung Machu Picchu aufzusteigen. Wir sind guter Laune, bisher klappte alle Planung sehr gut und das Wetter schien auch mitzuspielen. Um zum Eingang zu gelangen bewaeltigen wir wie viele andere Fruehaufsteher einen Marsch von 1h ueber Treppen, Treppen und einige Treppen. Angekommen stehen wir in der Schlange als Platz 41 und 40. Wichtig, denn um den beruehmten Berg Wayna Picchu zu besteigen muss man unter den ersten 400 sein. Wir sind in der Gruppe fuer den Aufstieg um 7. Am Eingang erwartet mich der erste Schock. Trotz einiger Kontrollen von Steven und mir habe ich meinen Studentenausweis nicht dabei und man will mein Ticket so nicht akzeptieren. Ich bettele die Zustaendige Person nahezu an und ich glaube meinem Verzweifeltem Blick verdanke ich es, das sie einige Personen abblitzen laesst, mich jedoch durchschleust. Noch mit diesem Adrenalin gehen wir durch den Eingang und werden schon nach wenigen Metern von den Mauern der Stadt empfangen. Wir steigen sofort auf zum Haus des Waechters um den Panaromablick ohne Touristen zu geniessen und haben Glueck. Noch sind wenige auf der Anlage und das Panorama ueberwaeltigt mich sofort. Das Glueck, die Freude und das Unglaubliche vor mir weckt tolle Gefuehle in mir. ich bin einfach nur zutiefst zufrieden.
Danach begeben wir uns fast direkt zum Aufgang zum Wayna Picchu und beginnen unseren Aufstieg. Er ist hart und steil und wird wieder von grossen Stufen beherrscht. Die Aussicht jedoch, auf die Stadt und die Umgebung scheint jeden kleinen Schritt nach oben zu rechtfertigen. Beinah oben finden wir eine ruhige Stelle, keine andere Mensch folgt uns und wir setzen uns einfach nur um in Ruhe zu geniessen was wir sehen. Es ist schoen und ein besonderer Augenblick fuer mich, da wir hier alles allein geniessen koennen und auf uns wirken lassen koennen. Wir gehen weiter bis auf die Spitze, die Aussicht ist fast besser jedoch muss man bereits nach einem Platze suchen um niemandem auf den Fuss zu treten.
Mit einem kleinen Umweg begeben wir uns zurueck und entedecken die Stadt in einem anderem Bild. Sie ist jetzt, 3h spaeter bunt und laut. Die Langschlaefer und Reisefuehrergruppen scheinen langsam zu uns zu stossen und schraenken schon jetzt alles ein wenig ein. Wir finden aber schnell einen ruhigen Platz auf einer der Landwirtschaftlichen Terassen und koennen wiedereinmal ein wenig entspannen und uns ausruehn.
Erholt beschliessen wir zunaechst zur ausserhalb gelegenen Inka Bruecke zu gehen um dem Schwall zu entweichen. Der Weg jedoch ist kurz und die Bruecke selbst besteht nur aus 3 Holzbalken. Also beginnen wir unseren Rundgang durch die Innenstadt immer in Begleitung von mindestens einer Reisegruppe oder versprengten Touristen. Trotz Allem ist es ein tolles Gefuehl durch diese Ruinen zu gehen und die Stadt mit den Wohn- udn Handwerkersektoren, dem Gefaengnis und Koneigspalast bis hin zum Observatorium ganz nah zu erleben. Ab und an findet man doch wieder einen Ort, abgelegen von den ausgetrampelten Pfaden und kann alles ein wenig auf sich wirken lassen.
Wir gelangen letztlich zum Ausgang und Ende dieser Erfahrung. Ich setze mich auf eine Bank und moechte eigentlich nicht gehen aber dieses Gefuehl dieser menschenleeren Stadt in den ersten Minuten laesst sich nun nicht mehr einfangen.
Trotzdem ich bin gluecklich, ich war hier und ich konnte es ein wenig so erleben wie ich es mir ertraeumt hatte. Wenn auch nur fuer ein paar Minuten, diesen Eindruck werde ich nie vergessen.
Heute werden wir den Tag ruhig ausklingen lassen und morgen frueh wieder zurueck Richtung Cusco aufbrechen. Liebste Gruesse aus dem Heiligen Tal.
Montag, 23. November 2009
Copacabana und Reserven kratzen
Kurzum wie pluendern gerade unsere wenigen Euro Reserven, werden das alles morgen umtauschen und dann vermutlich doch morgen Abend nach Peru, Puno aufbrechen.
Wenn wir genug zusammenkratzen ist auch noch ein kurzer Ausflug auf die Isla del Sol im Budget aber dass muss noch gerechnet werden.
Neue Bilder und Infos ob wir nun doch Strassenmusik machen mussten gibt es dann bald wieder:) Liebste Gruesse an euch alle, bis baaaaalllddd
Samstag, 21. November 2009
Dschungel, Hitze und Moskitos
Hitze, Hitze, Hitze, Sonne, Schweiss, Insekten, schwieriges Gepaeck, Erschoepfung und ueberall gruen.
Am Mittwochmorgen ging es um 9.30 per motorisiertem Kanu 3h Stunden Flussaufwaerts bis zu dem Punkt wo man uns aussetzen wollten. Allein die Fahrt ist wunderschoen. Von unserem Kanu aus koennen wir schon tolles Gelaende links und rechts von uns ausmachen und die innere Spannung steigt bei uns automatisch immer weiter. Angekommen erwartet uns schon ein guter Lagerplatz an dem wir die erste Nacht verbringen wollen. Mit unserem aus dem Dschungel stammenden Guide René schlagen wir schnell unser Lager auf und koennen unser Mittag ueber dem Lagerfeuer zubereiten. Das Gebiet das uns umgibt ist ein Reservat in dem auch noch heute kleinere Gemeinschaften leben. René stammt aus einer dieser Gemeinschaften und wir merken dass auch ziemlich schnell an seinem Wissen ueber saemtliche Tiere, Pflanzen und Verhaltensweisen im Dschungel.
Unser Tagesaublauf gestaltet sich hauefig so, dass René morgens, so gegen 5Uhr, unauffaellig Laerm beim Fruehstueck machte sodass erst ich und dann Steven uns auch aus unseren Moskitonetzen rauswuehlen. Nach einem guten Fruehstueck kamen dann Wanderungen mit oder ohne Gepaeck (je nachdem ob wir den Lagerplatz frueh oder spaet wqechseln) auf denen René immer wieder mit seinen witzigen Tiergeraeuschen paarungswillige Tierpartner anlocken will um sie uns zu zeigen. Unser Mittag und Abendbrot, zubreitet ueber dem Lagerfeuer, verblueffen uns wiereinmal. So gut wie hier im Dschungel hatten Steven und ich uns die ganze Reise nicht allein ernaerht. Dazwischen und danach (in der Nacht) weitere Wanderungen die uns durch die Hitze immer wieder an den Rand unserer Kraefte bringen. Kein Lueftchen weht, kein Woelkchen truebt den Himmel. Erst am 4 Tag haben wir uns an dieses feuchte Klima, die feuchten Sachen und unser dreckiges, stinkendes Outfit langsam gewoehnt.
Trotzdem René die Pflanzen und Tiere scheinbar tags zuvor versteckt, da er jede noch so kleine Bewegung registriert und jeden noch so kleinen Wurm entdeckt, bleibt uns abgesehen von unzaehligen grossen und kleinen Insekten, sowei einigen groesseren Tieren der Blick auf z.B. ein Jaguar verwaerht. Aber selbst ohne den Erfolg das Tier zu sehen, hat man schon ein interessantes Gefuehl. wenn man bei einem unserer naechtlichen Erkundungen bei ausgeschalteter Taschenlampe vor dem Loch einer Tarantel auf selbige wartet. Die groesste Gefahr laut René stellen die giftigen Schlangen dar. Sie sind flink, schwer auszumachen und toedlich.
Nach nun aber 2 Tagen klarem Flusswasser, bei dem man immer ueberlegt ob der Kaffee bereits drin ist oder nicht, sind wir nun zufrieden wieder gesund und munter in Rurrenabaque zu sein. Eine Dusche und eine kalte Cola wirken jetzt wie ein Wunder.
Ohne Pause geht es von hier gleich heute Abend wieder in unser neues zu Hause - einen Bus. Wieder 18 Stunden Fahrt vor uns, geht es zurueck nach La Paz. Von dort wollen wir dann gleich am Ankunftstag in den naechsten Bus nach Copacabana und zur Isla del Sol.
Also wierdereinmal verschwitzte Gruesse aus Rurrenabaque:)
Dienstag, 17. November 2009
La Paz - Rurrenabaque
In La Paz machte sich dann auch schnell bemerkbar, dass wir uns endlich in einer groesseren Stadt aufhielten. Wir fanden hier schnell eine gute und preiswerte Unterkunft mit fliessendem Wasser;) La Paz scheint ein riesiger Markt zu sein. Wir liefen schier endlose Strassen mit Haendlern, Staenden und Geschaeften entlang. Es gibt hier wirklich alles zu kaufen. Teils wird La Paz als gefaehrliche Stadt gahandelt. Wir haben davon zum Glueck nichts abbekommen. Es wimmelt hier nur so von Polizei. Die sehen allerdings aus als wuerden sie in den Krieg ziehen. Kein Wunder also, dass sich hier keiner was traut.
Acht geben sollte man lediglich auf Diebe. Gewahrnt wurden wir auch vor den Schuhputzern. Dies sind komplett maskierte Einwohner die scheinbar 20 % der Bevoelkerung auszumachen scheinen. Allerdings erwisen sich diese als ebenfalls als voellig harmlose Zeitgenossen.
Von La Paz aus planten wir unsere erste Trekkingtour entlang dem Todespass. Der Name kommt von der Zahl der jaehrlich dort verunglueckenden Autofahrer ( ca.44 ). Uns machte aber starker Regen einen Strich durch die Rechnung. Wir haben uns dann abends noch schnell im Internet erkundigt wie die naechsten Tage aussehen. Die Antwort lautete Regen. Mist, was nun. Wir schauten auch in Rurrenabaque unserer geplanten naechsten Station. Zwei Wetterberichte sagten uns Thunderstorms fuer das Gebiet voraus.
Wir mussten jetzt eine Entscheidung treffen. Also schei... drauf wenn es ueberall regnen soll dann ab nach Rurrenabaque. Eine schoene weitere im Schnitt 18 Stunden dauernde Busfahrt. Der Bus faehrt den ebend genannten Todespass und bei starkem Regen ist teils nicht einmal klar ob die Fahrt nicht gar 34 Stunden dauert. Egal rein in den Bus. Die Fahrt war holprig und lange. Die Aussicht dafuer enttschaedigte fuer einiges. Endlich geht es in gruene Gefilde. Man blickt aus dem Bus, es geht mehrere 100 Meter bergab. Ganz unter ist ein grosser Fluss. Im Hintergrund erstrecken sich tiefgruene Berge. Traumhaft. Wir haben mehrere Stunden damit verbracht einfach nur diese voelleig andere und neue Welt aufzunehmen.
Nach mehrern Stops und Reparaturen am Bus sind wir fast puenktlich in Rurrenabaque angekommen. Auch hier fanden wir eine super Unterkunft fuer stolze 3 € die Nacht. Natuerlich wie der Wetterbreicht so ist, wir koennen uns hier vor Hitze nicht retten. Fuer morgen ist auch schon eines unserer Hauptziele geplant. Es geht in das Amazonasgebiet. Es geht in den Jungel. 4 Tage werden wir unterwegs sein. Die Touren sind nur mit lizensierten Guides gestattet. Doch dann warten Anakondas, Piranhas, Affen, Spinnen und alles sonstige Getier aus dem Jungel auf uns. Wir sind voller Eifer und freuen uns schon sehr auf diese Tour, von der es dann siche wieder viel zu berichten gibt.Dann werden auch wieder neue Fotos folgen. Liebe Gruesse an alle!!!
Freitag, 13. November 2009
Potosi-Land der Miner
Wir suchten uns eine Tour aus. Es sollte die Silver Tour sein. Eine Frau ruesstete uns mit einer Kleidung, Helm und Stirnlampe aus. Auf einem Markt koennen Geschenke fuer die Miner gekauft werden. Meist sind dies Kokableatter um den Hunger, Durst und die Erschoepfung auszuschalten. Dazu konnten wir Sprengstoff kaufen um eine Demonstartion mit Sprengstoff zu bekommen. Schon am Eingang wurde mir ganz anders. Es war keine Art von Museum, es war die Wirklichkeit. Uns kamen gleich 2 Arbeiter mit einem grossen Eisenwagen entgegen. Geladen hatten sie mehrere Tonnen Steine. Der Weg fuehrte uns in einen Tunnel. Es war schon schwer dort zu laufen. Staub, Wasser, Matsch und Geroell machten es mir unvorstellbar, wie ein solcher Wagen dort zu bewegen war.
Die Gaenge waren teils so klein, dass nur geduckt entlang zu gehen war.Wo mir jetzt schon ganz komisch war ging es wieter nach unten. Es war aber keine Treppe oder einfach ein Weg. Es war eine in Heimarbeit gebaute Holzleiter. Es war so eng und schierig dort hinunter zu kommen. Immer wieder hoerten wir im Hintergrund lautes Knallen. Ich dachte nur die ganze Zeit, hoffentlich haelt die Mine. Wie verrueckt muss man sein dort zu arbeiten. Ohne Fuehrerin und die Hoffnung, dass sie wisse was sie dort macht waere ich wohl nicht weitergelaufen. In der Tat war fuer 2 unserer Gruppe beim naechsten Abstieg Endstation. Wir wollten jedoch auch den Rest sehen.
Es ging weiter hinab. Der Weg-Holzleiter-ein Strick-und viel Geschick. Es war so eng, dass zunaechst ein Miner hinaufkommen musste damit unten Platz ist. Zudem musste er uns erklaeren wie es ueberhaupt moeglich ist hinunter zu kommen. Absolut unvorstellbar unter welchen Bedingungen dort gearbeitet wird. Irgendwo im nichts, bei mehreren Metern Tiefe. Die Miner verdienen am Tag 10 Euro!! Es war mir grosse Freude diesen Leuten meine gekauften Kokablaetter und ein Getraenk zu uebergeben. Da der Staat die Arbeiten nicht mehr unterstuetzt muessen sich sie Miner selber sichern. Dementsprechend waren dort die Sicherheitsvorkehrungen. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt wie verrueckt es ist dort zu arbeiten. Die Unfallrate ist dort auch entscheiden gestiegen seit der Staat die Unterstuetzung abgebrochen hat.
Mit grossem Respekt fuer diese Arbeit ging es zurueck in unsere Unterkunft. Am naechsten Tag machten wir uns wider im Bus ( 3 Stunden ) auf nach Sucre wo wir heute zunaechst die Stadt besichtigt haben.
auf zum zweiten Tag
Die Tour war wirklich wunderschoen. Es laesst sich schwer in Worten oder Bilder festhalten was man auf der Tour sieht. Es ist einfach eine andere Welt. ploetzlich tut sich hinter einem Huegel eine riesige Lagune auf. In ihr starken Flamingos umher, Lamas laufen im Vordergrund. Zwischendurch sehen wir wunderschoene Landchaften bestehend aus Bergen, Kakteen und Fluessen. Hinzu kommt bei der ganzen Sache, dass Jeep fahren absolut Spass macht. Ich hoffte die ganze Zeit, dass sich der Fahrer den Fuss verstaucht damit ich die Fahrt fortsetzen muss.
Abends kamen wir in einem Salzhotel an. Es war, wie der Name schon sagt, komplett aus Salz bestehend. Eine lustige Sache und ein Vorgeschmack auf den naechsten Tag. Die Nacht war entschieden besser, da wir den hoechsten Punkt der Tour uberwunden hatten und somit auch die Kopfschmerzen und Schlafstoerungen weggingen.
Der naechste Morgen war fuer mich ein grosser Spass. Nach dem Aufstehen warteten wir auf unsere Fahrer. Treffpunkt war 8.00. Als um halb neun noch keiner zu sehen war besichtigten wir noch einen nahegelegenen Friedhof. 9.00 Uhr - keiner zu sehen. Dann um 9.15 kam endlich unser Fahrer. Er war nach 12 Bier und 2 Stunden Schlaf leicht angetrunken. In Bolivien ist der Alkohol nur leider keine Seltenheit. Da unser bolivianischer Fahrer an diesen Zustand also gewoehnt schien konnte er noch immer fahren. Nur sein Kollege war wohl nicht im Stande sein Fahrzeug zu verlassen ohne umzufallen. Es gab grossen Aerger mit den Insassen des Fahraeuges. Fuer den Fahrer selbst war der Aerger voellig unverstaendlich, da es fuer ihn wie gesagt fast normal ist. Nach langem Hin- und Her wurde er zum Fahrewechsel gezwungen. Er sollte zu einer Station fahren und dort warten. Als wir dorthin nachrueckten werde ich nie das Bild vergessen, wie ebend genau dieser Fahrer hinter seinem Steuer sass und uns mit einem Bier zuprostete.
Ein Bild fuer Goetter. Die Fahrt wurde mit viel Muehe und neuem Fahrer fortgesetzt. Das Ziel unserer Reise war Uyuni. Es ist eine riesige Salzwueste. Mit gross meine ich eine Flaeche von 2000 qkm, unvorstellbar. Der Boden ist komplett aus Salz und das bis in 10 m Tiefe. Ich war aber nun auch langsam froh in Uyuni anzukommen und wieder auf eigenen Fuessen zu stehen. Von Uyuni ging es fuer uns wieder mal im Bus nach Potosi ( 7 Stunden ).
Donnerstag, 12. November 2009
San Pedro de Atacama - Uyuni - numero 1
Schon der erste Tag ist sehr interessant, von 2.700m steigen wir verdammt schnell auf 4300m. Das macht sich sofort bemerkbar. Rennen wird fuer alle zum absoluten Tabu und den Kopf moechte man auch nicht zu schnell drehen. Zu den Stationen am ersten Tag gehoeren die Laguna Verde, Laguna Blanca und die Laguna Colorada. Also letztlich verschiedene Lagunen die in der netsprechenden Farbe scheinen. Besonders die Laguna Colorada beeindruckt. Das Wasser scheint wie rot gefaerbt und bildet mit den vielen Flamingos, weissen Mineralien und der Steinwueste einen tollen Kontrast. Hier schlagen wir auch frueh am Tag unser Lager auf um ein wenig die Chance zu haben sich an die Hoehe zu gewoehnen. Steven hat am ersten Tag ziemlich zu kaempfen glaube ich, bei mir spuere ich eigentlich nur die Kopfschmerzen und demnach ging ich auch optimistisch ins Bett. Die Nacht leider bringt mir keine Erholung. Als Erster gehe ich morgens aus dem Zimmer da ich nicht schlafen konnte. Ich weiss nicht wann mein Kopf einmal so weh tat, selbst die Augen tun mir weh. Alleine sitze ich nun da und frage mich nur wie ich so die Tage ueberleben soll. So haben alle das Glueck die ersten Stunden auf jegliche Kommentare meinerseits zu verzichten, da ich nur versuche eine Position zu finden die nicht ganz so schmerzt.
3h, 2 Cocatees, 1 Kaffee und 2 Broetchen spaeter bin ich schon langsam wieder ansprechbar und kann mich auf die naechsten Ziele konzentrieren. Steven geht es auch besser und so sehen wir dann beide optimistischer in den Tag.
So weiter mit dem 2ten Tag geht es bald:) Wir sind aber schon in Potosi und fahren morgen weiter nach Sucre. Wir hinken also ein bisschen hinterher mit den Berichten.
Liebe Gruesse aus Bolivien
Sonntag, 8. November 2009
San Pedro de Atacama
Gestern sind wir immer noch etwas muede ohne Probleme hier in San Pedro de Atacama angekommen. San Pedro liegt nahe der bolivianischen Grenze als kleine 2000 Seelen Oase mitten in der Wueste. Man faehrt ein Weilchen durch die steinige Wueste bis man letztlich vor sich die ersten gruenen Baeume erkennt und weiss man ist angekommen.
San Pedro war ehemals das Zentrum einiger Atacama Indianer, die hier auch eine Festung zur Verteidung errichtet haben, welche ganz in der Naehe noch zu besichtigen. Heute, als Standardziel vieler Touristen lebt die Stadt von den Gringos.
Sparfuechse wir wir sind, klappern wir zunaechst alle Hostels ab um das guenstigste zu erwischen. Letztlich belohnt uns ein Einheimischer, der uns zu einem ziemlich entspannten und guenstigem Hostel fuehrt. Willkommen geheissen werden wir mit Bier und lauter Musik zum Tanzen. Den Abend nutzn wir um die Stadt zu erkunden. SIe hat bis auf die huebsche Kirche, den Steinhaeusern und der eigenen Lage nichts Besonderes zu bieten. Umso ueberzeugender ist die Umgebung von Atacama.
Heute machten wir uns zu Fuss, wie es sich gehoert, auf zu der alten Festung und der Teufelsschlucht. Schon nach der ersten Stunde lieben wir unsere Lederhuete die wenigsten dem Kopf den dringend noetigen Schatten spenden. Die Festung ist huebsch anzusehen und bietet eine schoene Sicht auf San Pedro. Mit diesen Eindruecken machen wir uns gleich danach, irgendwie ohne die ueblichen Touristen auf zur Schlucht. Der Weg ist lang und beschwerlich sodass wir froh sind in der Schlucht anzukommen.
Wie es immer so ist, steigen wir eigentlich nur aus der Laune einer schoeneren Aussicht heraus auf den Gipfel neben uns. Begeistert koennen wir nun nicht zurueck und binden uns zur Sicherheit schnell an einem Seil zusammen um den Kamm ein wenig entlang zu wandern. Das ganze entwickelt sich recht schnell zu einer ziemlich staubigen und recht anspruchsvollen Erkundungstour. Leicht erleichtert erreichen wir nach mehreren Sackgassen, durch kleine Schluchten versperrt, dann doch wieder den normalen Weg.
Morgen geht es nun direkt zur naechsten tollen Tour. Von San Pedro in einer 3 Tagstour durch wunderschoenes Gebiet mit Salzwuesten, Flamingos und heissen Quellen hoch bis nach Uyuni in Bolivien. In der Zeit werden wir sicher kein Signal haben also bitte alamiert nicht die Gebirgsjaeger. Wir melden uns dann sobald wir dort sind mit Neuigkeiten aus Bolivien.
An diesem PC klappt das Foto hochladen leider nicht. WIr versuche euch aber noch einige Eindruecke online zu stellen bevor es weitergeht.
Sonnige Wuestengruesse von uns Kletterziegen.
Samstag, 7. November 2009
Stevens erste Schritte
Endlich aussteigen...ich rannte gleich los zur Anzeigetafel um mich zu erkundigen. Ein kurzer Blick, Santiago Gate 8, alles klar. Auf zu Gate 8. Ticket hin und gut. Was ich nur nicht bedacht hatte, Santiago gibt es auch in der USA. Gott sei dank war die Frau am Schalter aufmerksam und nannte mir das Gate nach Santiago de Chile. Wenn man es eilig hat kann ein Flughafen sehr sehr gross sein. In Madrid ,muss man sogar mit einer U-Bahn zum Gate fahren.
In Santiago landete ich dann um 9.30. Mein Bruder wollte mich um 11 dort abholen, also hiess es warte. Was ich nicht wusste, mein Bruder wollte mich ueberraschen und erwartete mich bereits mit einem Namensschild in Santiago. Was wir beide nicht wussten, David stand an einem Aussgang den ich leider nie benutzt habe. Doch nachdem wir beide an anderen Enden des Flughafens warteten haben wir un jetzt doch gefunden.
Wir haben die erste Nacht als "Couchsurfer" bei einer Familie in Calama verbracht. Ich bin absolut fasziniert davon, wie wir hier aufgenommen wurden. Die Mutter nahm uns gleich in den Arm als waere ich eines ihrer Kinder, welches aus dem Urlaub zurueckkehrt. Ich habe eine Dreigaenge Menue bekommen und war glaube ich den ganzen Abend am Essen. Abends haben wir uns dann Calama angesehen. Auch wenn hier viel los war, ist die Stadt an sich wenig spektakulaer. Ich muss mich erst noch an die neue Umgebung gewoehnen. Als wir das Haus verliessen kam mir die Gegend vor, als muesse ich jederzeit bereit zur Abwehr des ersten Ueberfalls sein. David meinte aber daran muesse ic mich gewoehnen. Ganz wohl waere mir da allein zwar noch nicht gewesen aber das kommt sicher mit der Zeit.
Ich wurde in der Stadt von unserem chilenischen Freund und David genoetigt das chilenische Nationalgetraenk zu probieren. Als ich das Getraenk sah habe ich nach einer versteckten Kamera Ausschau gehalten. Das Getraenk war suess mit Mais und kleinen getrockneten Pfirsichen drin. Als waere es jemandem in mein Getraenk gefallen. Aber es war wohl Absicht. Hat man sich an das Aussehen gewoehnt, kann man es sogar trinken. Heute waren wir dann in der Wueste und an einer Lagune. Die Mutter ,macht gerade Mittag und so koennen wir uns noch einmal staerken bevor es heute weiter nach San Pedro de Atacama geht.
In jedem Fall fuehle ich mich hier sehr wohl, auch dadurch bedingt, dass David mittlerweile fliessend Spanisch spricht. Ich als Statist blaettere zur Zeit immer wild in meinem Spanischbuch. Aber ich arbeite daran und mein erster Satz war:
caca de perro es muy interesante - heisst: Hundesch... ist sehr interessant.
Die naechsten Tage wird es viele neue Eindruecke zu bewaeltigen geben. Ich freue mich aber bereits sehr darauf. Ganz liebe Gruesse nach Berlin von den beiden Chilenen
David und Steven.
Mittwoch, 28. Oktober 2009
Vilches Alto, Ausflug in die perfekte Natur
Bisher hatte ich von ihrem Haus und dem Fleckchen Erde sie wohnen nur gutes und spannendes gehoert. Also machten wir uns am Samstag um 7.15 mit dem Bus auf Richtung Vilches, 2h fahrt. Dort holte uns Norbert ab und brachte uns direkt zu ihrem Grundstueck.
Sie wohnen etwas Abseit an einem Hang und blicken mit dem 1ha grossen Grundstueck direkt auf die Kordillere. Ich hatte zwar schon einiges gehoert aber trotz Allem kam ich nicht aus dem Staunen. Steht man auf ihrer Terasse, kann man den Hang hinunter sehen bis zum Fluss Lircay und von dort aus mit dem Blick wieder der ansteigenden Kordillere folgen bis man am schneebedeckten Gipfel ankommt.
Der Ausblick ist einfach traumhaft und ich fuehle mich beinahe wie in einer Filmszene. Es passt zum Ganzen perfekt, dass sie ein schoenes Holzhaus besitzen und trotz Stromnetz lieber autark mit Solarenergie leben.
Vom Ausblick gefesselt stuerzen wir uns zunaechst auf ein leckres Fruehstueck um dann gestaerkt zu unserer Wandertour aufzubrechen. Sie fuehrt uns ueber 6h runter zum Fluss und auf der anderen Seite wieder hoch zu einem riesigen Aussichtspunkt von wo aus man ihr Haus nur noch verloren im Wald am roten Dach erkennt. Mit kleinen Motivationshilfen schaffen wir es dann noch ein wenig hoeher zu einer Art Freiluftkirche und einer weiteren fantastischen Aussicht.
Voellig ausgehungert haben wir zum Abend ein schoenes Asado, mit gutem chilenischen Wein und einem netten Plausch. Wir verstehen uns trotz des unterschiedlichen Alters von Anfang an sehr gut sodass wir ein wirklich tolles Wochenende verbringen. Ihre Gastfreundschaft ist ganz einfach ueberwaeltigend und begeistert mich.
Am nachsten Tag erkundeten wir noch kurz den wunderschoenen naheliegenden Nationalpark bevor Valentina und ich uns wieder in den Alltag nach Talca stuerzten.
Ich hoffe unsere Fotos vermitteln euch einen Eindruck von diesem tollen Ort, wir hatten ein wunderbares Wochenende.
Liebste Gruesse an euch alle und einen besonderen Gruss an meinen geliebten Opa, der hoffentlich bald wieder ganz gesund ist und morgen gut nach Hause kommt.
20 Wochen - wie war es?
Ich bin realistisch, während meines Praktikums wurde ich nicht in geheime neue Techniken der Internetprogrammierung eingewiesen, ich lerne insgesamt technisch vieles dazu aber auch nichts außergewöhnliches was ich mir nicht hätte beibringen können. Trotzdem, ich bin der Meinung in Bereichen gelernt zu haben die mir viel nützlicher sein werden.
Betty hat es geschafft, dass ich meine eigene Arbeitsweise überdenke und mir über gewisse Dinge bewusst werde und das ohne mich jemals zu kritisieren. Ich habe eine für mich wirklich große Entwicklung in den 6 Monaten durchgemacht, nicht auf technischer Ebene aber auf der Ebene der Arbeitsweise, des Arbeitsumfeldes und genereller Abläufe.
Ich glaube ich kann sagen, dass ich mittlerweile einfach sauberer arbeite und deutlich mehr auf Details achte. Es geht nicht mehr nur darum etwas eben fertig zu bekommen, sondern auch Alternativen zu betrachten, gedanklich etwas weiterzudenken und zu prüfen ob meine Arbeit wirklich gut ist oder nur akzeptabel.
Ich bin davon überzeugt, dass mir das Ganze deutlich mehr bringt als ein zwei weitere Kenntnisse im HTML Bereich.
Am 14. Laden Betty und Christoph mich noch überraschend zu einer „Praktikum beendet Feier“ ein. Ich freue mich darauf und denke an nichts Schlimmes. Als ich aber am Mittwochabend ankomme werde ich wirklich überrascht. Die Beiden haben ein großes Essen mit allen anderen Bewohnern des Grundstücks organisiert und vorbereitet. Beide halten dazu eine Ansprache die mich wirklich rührt und überreichen mir sogar noch ein tolles Survival Paket für meine Reise nach Bolivien und Peru. Es passiert mir nicht oft, dass ich mich wirklich überrascht und berührt fühle aber an diesem Tag ist das so. Ich freue mich die beiden und alle anderen kennengelernt zu haben und freue mich nun umso mehr weiterhin mit beiden zusammenzuarbeiten. Vor Allem aber freue ich mich ganz augenscheinlich wieder einmal gute Freunde gefunden zu haben.
Visum, Mendoza und Schnee
Freitag, 23. Oktober 2009
Fiestas Patrias
Um dieses Datum wird schon lange im Voraus viel Theater gemacht und Vorbereitungen getroffen. Der Tag ist besonders geprägt von Traditionen, Empanadas, Mote con Huesillo, Asado, Pisco und Familie. Da mich Valentina mit zu ihrer genommen hatte konnte ich das ganze authentisch miterleben.
Es ist witzig, während wir in Deutschland überlegen ob es okay ist die deutsche Fahne zu zeigen wenn die WM in Deutschland stattfindet, so ist es hier Gesetz am 18. & 19.11 die chilenische Fahne an jedem Haus zu hissen, gut sichtbar und in gutem Zustand. Kommt man dem nicht nach oder die Fahne ist auffällig dreckig kann man Pech haben wenn gerade hier die Carabineros vorbeikommen und es ein nettes Bußgeld regnet.
Den 18. verbringen wir relativ ruhig in Laja, schauen uns die Parade in der kleinen Stadt an, an der anscheinend alle Vereine, Schulen und Einrichtugen teilnehmen und bereiten einiges für den nächsten Tag vor. Z.B. Empanadas die jede Familie selbst zubereitet natürlich nach ganz bestimmtem Rezept, um dann untereinander fleißig zu tauschen. Als wir z.B Verwandte besuchen bringen wir 10 Empanadas mit und kriegen dafür 10 andere. Das ist wohl der gute Ton an diesem Tag.
Valentinas Vater besitzt noch ein großes Grundstück etwas außerhalb der Stadt direkt am Fluss Laja. Dort trafen wir uns am nächsten Tag mit der ganzen Familie und stürzten uns munter in einige Wettbewerbe: von Tauziehen, Sackhüpfen oder Paarlauf bis hin zu traditionellen chilenischen Spielen wie tejo ähnlich dem Botcha oder emboque (man hat an einem Ende einer Schnur einen Stab am anderen ein atompilzartiges Holzgebilde welches man hochzieht und irgendwie mit dem Stab wieder auffängt). Dazu gibt es wie immer mehr als genug zu essen. Es ist irgendwie witzig weil es keine direkt feste Zeit gibt um zusammen zu essen sondern einfach alle paar Minuten einem irgendwas angeboten wird was man probieren muss. Komplett satt wird man dann am Schluss aber doch noch an den Tisch gesetzt weil nämliche das eigentliche Essen beginnt.
Währenddessen ist im Stadtzentrum 3 Tage lang ein großes Festzelt zum essen, trinken und abends feiern aufgebaut worden. Es ist nicht zu vergleichen mit den meisten Feiern wie ich sie aus Deutschland kenne. Hier tanzt der 65 Jährige nachts um 2 neben dem 20 Jährigen und alle haben Spaß. Die Pfadfinder übernehmen zum Teil die Bedienung, einige Einwohner spenden größere Summen, der Bürgermeister kauft einige Flaschen Wein und somit tragen viele etwas dazu bei, dass alles gut abläuft.
Mir gefallen die Feiertage, den ganzen Tag verbringt man entspannt mit der Familie oder gemeinsam bei Festveranstaltungen, man unternimmt verschiedenste Dinge und wir, Valentina, ihr Bruder und ich gehen jeden Abend noch ins Ramada(das Festzelt) zum Feiern und Tanzen.
Besonders interessant finde ich auch den Nationaltanz Chiles: Cueca. Jeder scheint ihn zu können. Selbst auf privaten Feiern meines Alters habe ich schon einige so rumhüpfen sehen und auch die Präsidentin Chiles muss vor laufender Kamera am 18.09 den Cueca aufführen. Der Tanz an sich ist durchaus interessant, erinnert mich immer an einen Balztanz aber mir gefällt die Idee einen echten generationsübergreifenden Volkstanz zu haben durchaus. Oft werde ich gefragt was denn in Deutschland der Nationaltanz wäre. Tja was soll ich da sagen?
Ich verstehe mich mit allen gut, keiner ist Deutschland gegenüber verschlossen oder hat große Vorurteile, es überwiegt die Neugier nach dem was so weit entfernt zu sein scheint. Trotzallem ist es ab und an für mich schwer, die Unterschiede, besonders zu konservativen chilenischen Familien, „strategisch“ zu umgehen. Für einige ist es nicht einfach vorstellbar, dass ich mit 23 Jahren ohne meine Familie reise, Geld verdiene und eigenständig bin, nicht kirchlich bin, eben alle unsere Freiheiten genieße die für uns so normal sind.
Zum trainieren habe ich übrigens einen „emboque“ geschenkt bekommen aber irgendwie muss ich mich da noch einarbeiten:)
Sonntag, 9. August 2009
freies Wochenende und Krankenpflege
Nachdem ich bereits einen kompletten Wochenendausflug geplant hatte kam spontan am Donnerstag doch alles anders.
Der Besitzer des Grundstücks wo ich auch arbeite, hat vor Kurzem wieder eine Hündin auf der Straße aufgelesen und aufgenommen. Sie hat vor 1nem Monat 6 Welpen zur Welt gebracht. Alle wohl auf. Nun musste sie dringend operiert werden, die eigentlichen Besitzer aber sind noch lange um Urlaub. Bei mir auf Arbeit (Betty & Christoph) kümmert man sich bereits um 2 Hunde sodass ich, um die Geschichte abzukürzen (in Wirklichkeit ging es ca. 2 Tage immer hin und her mit den Ideen), mich spontan noch dazu entschied mich um die Hündin ( Clarita ) zu kümmern, erstmal bis Montag. Freitagabend machten wir uns demnach spontan und leicht zerstreut auf den Weg zum Wochenendhaus.
Das kuschelige Holzhaus liegt auf dem schönen Grundstück wo ich sonst arbeite und bietet im 1.Stock, wie ihr auf den Fotos seht, einen unheimlich schönen Ausblick. Hier lässt es sich wirklich aushalten und endlich sehe ich mal einige Tage nicht nur die grauen Mauern aus Talca. Es ist wirklich traurig wie die Meisten ihre Grundstücke in der Stadt gestalten. Hässlich verarbeiteter Beton ist dabei leider der Hauptbaustoff und verdeckt erfolgreich das meiste Grün.
Am Freitag ging es Clarita noch wirklich schlecht, 4 Mal darf ich meinen leichten Schlaf unterbrechen um sie zu versorgen. Im Laufe des Samstages aber bessertere sich ihr Blick, sodass wir sie für ein wenig Zeit allein lassen konnten. Valentina kam so zu ihren ersten Inlinerversuchen und am späteren Nachmittag, nach einigen Grillreparaturen, gab es dank des momentan tollen Wetters dann noch ein Asado mit Betty und Christoph. Die beiden Frauen,Betty und Valentina, tranken nur Bier, Christoph und ich nur Wein, ein witziges Bild.
Zwar ist es nur ein schöner Grillabend in kleinem Kreis aber irgendwie unterstreicht der Tag die Arbeitsbeziehung zwischen uns. Ich denke seit gestern wissen wir alle sicher, dass wir nicht nur für das Praktikum gezwungenermaßen zusammenarbeiten, sondern schon in der kurzen Zeit eine Freundschaft aufgebaut haben und uns einfach sehr gut verstehen.
Für alle die nicht daran gedacht haben, Mama hatte am Samstag natrülich Geburtstag und daher nochmal Alles Alles Liebe zum Geburtstag aus Chile!!
Dank unserer guten Pflege ging es Clarita Sonntag nocheinmal besser und wir machten uns mit der "kleinen" Camionetta ein wenig auf Tour. Für mich wird es bei solchen Autoausflügen langsam zur Tradition irgendwo stecken zu bleiben und so komme ich auch am Sonntag wieder in den Genuss chilenischer Hilfsbereitschaft und werde mit Abschleppseil, Spaten und etwas Gewicht aus meiner misslichen Lage befreit. Wir haben wirklich riesen Glück, da wir etwas vom Weg abkamen und die Wahrscheinlichkeit, jemanden zu treffen der helfen kann, gleich null war.
Wieder zurück leider ein anderer Schock. Auch Betty scheint die Schweinegrippe jetzt erwischt zu haben. Zumindest hat sie genau meine Symptome. Die Krankheit kommt passend, diesen Monat sollte es ziemlich stressig werden wegen viel Arbeit. Nun strukturieren Christoph und ich morgen ersteinmal um und sehen was der Tag bringt.
So sitzen Clarita und ich jetzt wieder am Kamin und schicken euch allen wiedermal ganz liebe Grüße aus dem sonnigen Chile!
Dienstag, 21. Juli 2009
positiver Test - Vorsicht Ansteckungsgefahr
Valentinas Test war positiv und da sie sich unausweichlich bei mir angesteckt hat, war die Vermutung der Ärzte in meinem Fall auch korrekt.
Also sollte nichts unerwartetes dazwischen kommen und ich bis Freitag weiterhin meine Späße machen können, dann kann ich bald sagen:
Also passt auf euch auf und kommt nicht zu nah an den Bildschirm, habe gerade keine Maske auf!!
Samstag, 18. Juli 2009
Santiago kommt doch nach Talca
Am Donnerstag bekam ich leider einen etwas stärkeren Schüttelfrost und suchte gegen 21Uhr mit 38,7 Fieber den Arzt auf. Fieber ist natürlich in Zeiten der Schweinegrippe nicht zu vernachlässigen. Von ihm bekam ich Paracetamol gegen das Fieber. Sollte es am nächsten Tag nicht besser sein müsse ich wiederkommen. Paracetamol hilft nämlich nicht gegen Fieber der Schweinegrippe. So verbrachte ich meine Nacht dann mit 39,5 und sah dem nächsten Tag nicht sonderlich positiv entgegen. Gegen Mittag fiel es bis auf 37,8 dann am Nachmittag jedoch wieder hoch auf 38,7. Ich wollte eigentlich noch nicht zum Arzt, lies mich dann aber überreden. Nun wusste ich vorher nicht, dass der eigentliche Test auf das H1N1 Virus nur in gefährdeten Fällen gemacht wird. Bei Leuten wie mir geht man einfach auf Nummer sicher. Stimmen die Symptome gibt es 5 Tage Tamiflu, 7 Tage Hausarrest und den Hauptpreis in Form eines wunderschönen Mundschutzes. Ich bin erstaunt wie schnell ich selbst das Gefühl übertragen bekomme eine ansteckende Krankheit zu haben, wie schnell ich fühle, dass keiner einen anfassen möchte um sich nicht anzustecken. Wie einen Fremde anstarren mit dieser Maske vor dem Mund. Das ist wirklich ein bedrückendes und ich bekomme einen Eindruck davon wie sich Menschen fühlen die eine ansteckende Krankheit nicht nur für 7 Tage haben oder die ständig von anderen angestarrt werden, warum auch immer.
Dafür zeigten mir Carolina und Arnold heute erneut was für tolle Freunde und Menschen sie sind. Sie kamen extra von Santiago nach Talca um mich zu sehen und zu schauen ob es mir gut geht. Schön solche Menschen auch soweit weg von Hause zu kennen. Vielen Dank an euch beide.
Nun geht es mir heute aber schon viel besser und das Fieber geht gen null, sodass ich wohl bald wieder fit bin und bis Freitag meine Zeit etwas isoliert in meinem Zimmer verbringe.
Mittwoch, 1. Juli 2009
Mendoza Teil 2
Insgesamt bestätigt sich mein Eindruck von gestern, denn meine kleine Wanderung über 8h begeistert mich. Der Park bietet von der gepflegten Grünfläche über Golfplätze, Reitplätze Tennisplätze, Fahrradcrossanlage..., bis zum "Aussichtsberg" über die Stadt so ziemlich alles. Mir persönlich hat es auch der Vegetationsraum angetan, trockener, steiniger Boden mit Palmen wirkt einfach auf mich.
Ich bin den ganzen Tag unterwegs und kann endlich mal wieder den Kopf vom Alltag ein wenig frei kriegen. Das scheint nur zu funktionieren wenn man allein unterwegs ist, ohne irgendwelche Pflichten denen man nachkommen muss, ohne den Kopf mit Musik oder Fernsehen zu beschäftigen. Sich mal wirklich Zeit nimmt für Dinge an denen man sonst nur vorbeiläuft, sich einfach mal setzt und beobachtet wo es nichts zu beobachten gibt. Was tun wir sonst nicht alles nur um unseren Kopf und unsere Gedanken irgendwie zu beschäftigen.
Ich jedenfalls werde mir in solchen Situationen immer der Trägheit bewusst die einen so schnell überfällt ohne das man sich dessen überhaupt bewusst wird und die einen demnach ziemlich im Griff hat.
Im Hostel merke ich heute besonders wieviel ich nun bereits an spanisch lernen konnte und wie viel angenehmer und interessanter es ist wenn man sich mit den Leuten auch unterhalten kann. Sowieso komme ich wieder voll auf meine Kosten, mit den Hostelbesitzern spreche ich nur spanisch, mit den Skisportlern aus Frankreich ein angestrengtes Französisch, da es mir schwerfällt es vom Spanischen zu trennen und mit den beiden Südafrikanerinnen die Lehrer in Taiwan sind, Englisch. Wozu noch Geld für Sprachkurse bezahlen:)
Am nächsten Tag habe ich dann meine Glückssträhne weiter ausgetestet. Um 8.30Uhr stand ich auf um in Ruhe frühstücken zu können. Um 10.05Uhr bemerkte auch ich endlich dass zu Argentinien 1h Zeitverschiebung besteht und mein Bus in 20min fährt. Wer mich kennt wird nun sicher lachend oder meckernd vorm PC sitzen und nur sagen: Typisch David.. naja aber im Ernst an dem Wochenende habe sogar ich eingesehen, dass ich das Glück ein wenig ausgereizt hab:)
Nach einiger Verspätung wegen geschlossenem Pass bin ich nach diesmal 16h Busfahrt wieder heil in Talca angekommen und stürze mich wieder frisch ans Praktikum.
Ich habe euch natürlich wieder einige bilder hochgeladen.
Ich hoffe es geht euch allen gut, ich freue mich immer von euch zu hören,
Grüße aus dem langsam schon wieder wärmer werdenden:) Talca
Mendoza - die Pflicht treibt endlich die Trägheit wieder aus
Nun also deutlich entspannter bekomme ich die nächste positive Überraschung, mein Hostel ist günstig und eines der besten in denen ich bisher war, familiäre Atmosphere, sauber, gemütlich, freundlich - so passt es. Mit einigen Tips bewaffnet mache ich mich auf zum ersten Ausflug in Argentinien. Für den Rest des Tages will ich die Innenstadt erkunden.
Mendoza ist wieder eine Stadt in der ich mich von Beginn an wohl fühle, ohne genau zu wissen warum. Die Stadt hat einfach viel Charme und viele kleine schöne Details die mir unterwegs begegnen. Die Mischung z.B. zwischen den winzigen Tante Emma Läden und den altbekannten Supermärkten, den Artesanalmärkten im Park und den hohen Bankengebäuden geht Mendoza einfacher von der Hand.
Zum gelungen Tagesabschluss geht es für mich noch in eines der vielen Asado-Restaurants in Argentinien. Hier gibts natürlich hauptsächlich Fleisch. Gegrillt wird am offenen Holzfeuer beinah ein halbes Tier. Allein die Zubereitung scheint für den Argentinier eine eigene Wissenschaft zu sein und toll zu beoabchten.
Sonntag, 17. Mai 2009
Tacla's Grundriss
So nun endlich mal Talcas Stadtplan erklärt:(zwar hab ich irgendwie das Gefühl das schonmal geschrieben zu haben aber ich hab es nicht gefunden also hier notfalls nochmal:)
Jetzt fragt man sich natrülich zunächst: Haeh was gibts bei nem Stadtplan schon zu erklären?? Bei Talca hat das aber durchaus Sinn. Wer schon mal eine Adresse von Talca bekommen hat, dem könnte zunächst aufgefallen sein, dass das Ganze eher an Koordinaten erinnert als an Straßennamen. Will ich zB nach Hause mit dem Collectivo* dann muss ich sagen, Bitte bringen Sie mich zur 19 Nord Ecke 11 Osten. Der Hintergrund, es gibt so gut wie keine Straßennamen. Der "Plaza de Armas" ist das Zentrum von hier aus gehen die Straßen rechteckig ab. Sodass die erste Querstraße Richtung Norden eben die 1 Norden ist. Von einem Blog zum nächsten sind es immer ca 100m.
Ergebnis: Egal ob Tourist oder Einheimischer, ich weiß durch dieses System immer in welche Richtung ich muss und wenn ich clever bin kann ich mir noch die Wegstrecke ausrechen.
* Ein Collectivo ist eine tolle Sache. Dabei handelt es sich um eine Art Taxi in dem jedoch mehrere Leute mitfahren und die auch nur in bestimmten Gebieten fahren. Hat den Vorteil, dass man quasi Taxi fahren kann (zB nachts wenn keine Busse fahren) und man trotzdem wenig zahlen muss.
Samstag, 9. Mai 2009
Adresse
David Rau / Pension
11 oriente A, #2863
Villa Don Sebastián
Talca - Chile
vielleicht krieg ich ja mal eine postkarte:)
grüße aus talca
Donnerstag, 7. Mai 2009
Chiles Spezialitäten Teil 1
In jeder, wirklich jeder Stadt gibt es mindestens eine Straße namens Bernado O'Higgins. Der werte Herr ist so berühmt, da er die chilenischen Truppen im Unabhängigkeitskrieg befehligte und diesen 1818 gewann. Seine Unabhängigkeit erklärte Chile darauf am 18.02.1818, übrigens in Concepcion.
Lang ists her und jetzt umso besser
Direkt in Concepcion gibt es noch etwas tolles zu sehen. Die Huarez, ein ehemaliges Kriegsschiff der Peruaner welches im Krieg gegen Peru und Bolivien ergattert wurde. Seither wird sie STOLZ ausgestellt und akribisch von Marinerekruten vom Rost befreit. Das ganze gehört fast fest zur Ausbildung.
Sowieso ist es unglaublich das Peru und Bolivien immernoch einen derart "schlechten Ruf" in Chile haben. Zu Bolivien bestehen nichtmal diplomatische Beziehungen. Kaum zu glauben, betrachtet man die Beziehung Deutschland - Frankreich so kurz nach dem Krieg. Der Pazifikkrieg fand 1879 statt!!
Perreo
Oh mein Gott. Nach meinen ersten Disko Erfahrungen erkenne ich nun, dass es ihn wirklich gibt und er eine Art Volkssport zu sein scheint. Der Tanz zum Raggaeton - Perreo - ist unglaublich berühmt und gehört anscheinend zu den ersten Dingen die ein Mann hier lernt. Ein konservativer:) deutscher Tänzer wie ich tastet sich da eher langsam ran, auch wenn viele verzweifelt versuchen mich einzuweisen. Man muss schon sagen es geht hier etwas anders zu als in heimischen Gefilden.
Ein Mann Betriebe
Es gibt für erdenkliche Sache jemanden der es tut: Verschiedenste Müllsammler, Parkeinweiser, Tütenpacker, anstatt Parkuhren stehen in jeder Straße "Parkwächter", Süßigkeiten- oder Kaffeeverkäufer die in die Busse springen, Schuhputzer, Pantomimen, Leute die sich die Ankunftszeiten der Busse notieren um den nachfolgenden die Abstände zu nennen, mobile Obstände, wandelnde Grillmeister, mobile Optiker.. es hört nicht auf. Wirklich witzig, immer wieder sieht man neues und ist erstaunt über den Einfallsreichtum.
Freitag, 1. Mai 2009
Talca
So nun sind die ersten beiden Arbeitstage überstanden und heute ist auch schon wieder Feiertag. Den habe ich auch gleich genutzt um meine erste Shoppingtour hinter mich zu bringen. Eigentlich gehe ich absolut nicht gern einkaufen aber die vielen Märkte und Straßenverkäufer hier in Talca und überall in Chile laden mich irgendwie viel mehr dazu ein. Es ist mir auch deutlich lieber den kleinen Standbesitzern mein Geld in die Hand zu drücken als den großen Supermarktketten, die es eben auch hier überall gibt. Wobei, okay ich gebe zu der Pfefferstreuer im Supermarkt ist wohl etwas praktischer als die kleine Türe mit Pfeffer die ich jetzt habe:) Na und, Pfeffer in der Tüte hat einfach Klasse, so! Selbst bei meinen 4 gekauften Eiern konnte ich 3 heil nach Hause bringen, ich bin so stolz auf mich.
Nun mal zu meinem Arbeitsplatz. Kurz hatte ich schonmal drüber geschrieben und Bilder reiche ich noch nach. Mit meinem Fahrrad brauche ich so ungefähr 25min und ich bin froh ein fahrrad zu nutzen sonst wäre mein minimales Bewegungspotenzial nicht so schnell erreicht. Ich brauche auch schnell Schuhe zum laufen... Naja wie gesagt ein kleines schickes Haus in dem ich direkt am Kamin mit Blick auf die Anden am Fenster sitze. Betty und Christoph sind beide sehr nett und soweit verstehen wir uns recht gut. Die Atmosphere ist also für einen Arbeitsplatz ausgezeichnet. Hoffen kann ich jetzt nur darauf das ich auch einiges lernen werde, denn Geld verdiene ich ja nun nicht wirklich.
Momentan bin ich völlig allein in der Pension, da alle über den Feiertag zu ihren Familien gefahren sind, was für mich natürlich etwas schwerer ist. Mittlerweile habe ich alle kennengelernt und versuche mir mit allen Mitteln auch die Namen schnell einzuprägen. Mein "Nachbar" hat mich schon froh darauf hingewiesen, dass ich im coolen Haus gelandet bin:) Mal sehen was er damit meint aber soweit sind alle sehr offen mir gegenüber und es ist wirklich ziemlich angenehm und entspannt. Wie eine größere WG eben. Die ersten Partys wurden auch schon geplant, ich fühle mich also ziemlich wohl. Einige können auch Englisch von daher kann ich ab und an sogar ein wenig mehr als Hallo, wie gehts usw. mit meinen Mitbewohnern sprechen. Ansonsten dient hier der Computer als Übersetzer:) Fotos mache ich dann noch demnächst.
Also dann lasst es euch alle gut gehen und genießt das gute Wetter, denn bei mir wird es schon immer kälter.
Dienstag, 28. April 2009
Talca
Wenn das alles beschrieben ist wird es wohl ein wenig ruhiger hier auf dem Blog. Ende Oktober geht es dann aber sicher munter weiter mit der Reiserei..
Constitucion - Talca
Am Montag hatte ich den Bahnhof nicht gesehen nur einige Gleise die meines erachtens unmöglich noch in Benutzung sein konnten. Dienstagmorgen erkundigte ich mich schnell und fand den Bahnhof auch. Aus der Stadt ging es natürlich über die eben erwähnten Gleise. Die Bahn holpert hin und her als wäre man mit dem Geländewagen unterwegs und nicht mit der Eisenbahn. Mal schießt man durch Felder, mal möchte man aussteigen und schieben. Und tatsächlich muss der Lokführer bei einer Steigung zurückfahren um es mit mehr Schwung erneut zu versuchen. Kleines Highlight ist die Überquerung des Rio Maule über eine große Brücke ohne jedes Geländer, die Bahn scheint zu schweben, bei genauer Betrachtung denke ich mir nur das ich wohl zu Fuß lieber einen Umweg um die Brücke genommen hätte. Trotz Allem komme ich aber fast pünktlich in Talca an und werde schon erwartet.
Constutucion
Also so getan als wäre nichts gewesen und fand spät Abends auch noch eine Unterkunft in Constitucion. Im Nachhinein leider die heruntergekommenste und lauteste Unterkunft meiner Reise. Was solls ich wollte nur dort schlafen und das Bad.. naja ich hatte Schuhe an und mein Messer am Mann also keine Gefahr.
Constitucion liegt direkt an der Küste und genau dort wollte ich noch mal richtig entspannen bevor es losgeht. Die Stadt ist nicht wirklich schön, die Touristengegend ist relativ fein hergerichtet der Rest einfach und eher ländlich. Vor der Küste erwartet ein der negative Teil, eine riesige Holzverarbeitungsanlage mit entsprechendem Abgasen. Das Gelände ist unüberschaubar groß und trübt den Küsteneindruck enorm. Ich hatte aber eh nicht vor direkt am Stadtstrand zu bleiben. Mich reizten vielmehr die bizarren Küstenfelsen links und rechts davon. Mein Freund Fluffi (netter Schäferhund der nie von meiner Seite wich) und ich haben uns also in beide Richtungen begeben und alles erkundet. Die Kraniche und Seelöwen die sich an der Küste tummeln runden das Felsen geprägte Bild ab. Es gefällt mir hier trotz einigem Touristenmüll und einigen toten Vogel- & Seelöwenkörpern ziemlich gut. Viele etwas versteckte Ecken schreien förmlich danach sich einfach hinzusetzen oder hinzulegen und den schmetternden Wellen zuzuhören. Ein kleiner Sonnenuntergang den ich neben dem Leuchtturm sitzend genoss, schloss nun auch meinen vorerst letzten Reisetag ab.
Ein wenig betrübt wanderte ich also zurück zu meiner "Unterkunft", Dienstag 7.15 stand die Zugfahrt schon auf dem Plan.
Sonntag, 26. April 2009
Concepcion
Erstaunlich wenige alte Gebaeude findet man in der Stadt und selbst die gigantisch grosse Universitaetscampus wirkt fast neu erbaut. Wie ich erfahre, hat das ganz bestimmte Gruende, da die Geschichte der Stadt vor Allem von Zerstoerung gepraegt ist. Seit der Gruendung wurde sie immer wieder von Indianern ueberfallen und spaeter des Oefteren durch Erdbeben in Schutt und Asche zerlegt. An sich gefaellt mir Concepcion trotzdem, sie ist schoen belebt und bietet auch einige nette Plaetze zum rumliegen. Genau betrachtet ist die Stadt aber ziemlich nuechtern und tut sich nicht hevor.
Dafuer komme ich voellig unerwartet zu meinem ersten chilenischen Diskoabend. Es ist doch immer wieder interessant unter welchen Umstaenden man Leute kennenlernt wenn man allein unterwegs ist. Vorm Supermarkt werde ich wegen Kleingeld fuer ein Schliessfach angesprochen. Zwar koennen wir uns kaum verstehen (selbst die Jugend spricht meist nur Spanisch) trotzdem werde ich prompt eingeladen die kleinen Gruppe in eine Disko zu begleiten. Da ich gerade eh nichts vorhatte gin ich natuerlich mit. Leider konnte auch dort fast niemand so gutes Englishc das man sich haette unterhalten koennen. Wie immer helfen aber Haende, Fuesse und Woerterbuch irgendwie:) Letzlich also ein tolles Abend da alle super freundlich und aufgeschlossen sind. Getanzt wurde natuerlich ausshliesslich zu Raggaeton.
Am naechsten morgen hindert mich der leichte Kater nicht Richtung Lota aufzubrechen an die Costa del Carbon um die sogennante Mine Chiflon del Diablo zu besichtigen. Die alte Kohlemine kann von Turisten erkundschaften werden denen alles von ehemaligen Minenarbeitern erklaert wird.Leider verstehe ich natuerlich wieder kaum etwas von seinen Erlaeuterungen, die dunklen engen Schaechte wirken aber auch so ziemlich beeindruckend auf mich. Als er erfaehrt, dass ich aus Deutschland komme lies er sich nicht mehr nehmen bei absolut jeder Gelegenheit, ob Telefon im Schacht oder Batterie der Lampe, zu erwaehnen das fast jede Technik hier aus Deutschland kommt. Jedes Mal guckt er mich dabei ganz gluecklich an als haette ich es selbst gebaut.. Made in Germany, sein neues Schlagwort.
Sonntag gibs vermutlich noch ein kleines Mittagessen mit der Gruppe aus der Disko, danach versuche ich einen Bus nach Constitucion zu finden.
Es hat am Telefon uebrigens geschlagene 15min gedauert um sich zu verabreden fuer Sonntagmittag. Obs geklappt hat zeigt sich gleich:) Ohne Gestik wird alles wirklich gleich viel schwerer. Im Handy eingespeichert wurde ich natuerlich mit dem Namen: David Gringo :)
Los Angeles & Salto del Laja
Los Angeles selbst wird direkt danach erkundet. Eigentlich hat die Stadt nichts besonderes zu bieten, trotzdem spaziere ich froehlich einige Stunden durch die Gegend. Endlich finde ich in Chile auch einen riesigen Markt wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Zu finden gitb es eigentlich alles und bei der Flaeche waere fast eine Plan angebracht. Entgegen meines Reisefuehres gefaellt mir die Stadt also ganz gut, keine Hochhaeuser, wenige Einkaufcenter sondenr eher EinMannBetriebe, einige huebsche kleine Parks und ein nagelneues Fussballstadion:) Am Freitag geht es frueh weiter nach Concepcion.
Mittwoch, 22. April 2009
Planung der letzten Woche
Dann wer ich mich Richtung Kueste, genauer Concepcion bewegen, eine Kohlemine besichtigen, Duenenlandschaft platt latschen, dem Wasser lauschen und mich langsam gen Norden bis Constitucion durchschlagen. Von dort dann vermutlich am Montag mit der Schmalspurbahn bis Endstation Talca. Dann gibts bis Oktober ersteinmal wieder etwas Alltag.
Liebe Gruesse an alle aus Chile!!!
Montag, 20. April 2009
Chilenisches Sightseeing
Toll ist, dass in Chile Familienausfluege sehr hohen Stellenwert haben.Fast jedes Wochenende ist die ganze Familie unterwegs. Interessant ist aber die Art und Weise, die wir durch unser Vieles Anhalterfahren mitbekommen haben.
Alle sind in einen Pickup gequetsch fahren durch die Berge. Der hinten rechts hat meistens eine Videokamera und filmt wirklich alles was am Auto vorbeirauscht, bei voller Fahrt wohl bemerkt. Bei besonders schonen Aussichten lassen sie es sich aber nicht nehmen einmal auszusteigen und 5Minuten Fotos zu schiessen. Ansonsten wird auch dies waehrend der Fahrt erledigt.
Chilenen scheinen ihr Auto wirklich zu lieben. Chilenisches Sightseeing ist wirklich ein Hit und wir konnten uns schon gut amuesieren!
Vulkanbesteigung und Villarica Travers
Der Aufstieg war bis auf die Aussicht und den Teil am Gletscher den wir mit Steigeisen gingen wenig spektakulaer. Voller Freude oben angekommen stuerzte ich Richtung Krater, halb erstickend. Der aufsteigende Rauch aus dem Vulkan der von Weitem so schoen aussieht ist naemlich nichts anderes als viel Schwefel.Die Augen brennen, die Atemwege schmerzen. Mein T-Shirt als Mundschutz hilft leider nicht viel. Man kann zwar kilometerweit sehen (angeblich sieht man sogar den Osorno von dort) aber der Schwefel verhindert einen genussvollen Aufenthalt.
Leider bleibt mir auch der Blick auf die Lava verwehrt, da sie einfach zu tief im Krater zu sein scheint. Das Wissen um den Touristen, der einen Tag zuvor beinahe in den Krater gestuerzt waere, haelt mich zusaetzlich etwas weiter weg vom Krater. Nur die erkalteten Lavastroeme vom letzten Ausbruch vor ca. 25Jahren, sowie Lavagestein in rot, blau, gelb, schwarz und weiss zeugen von dem was im Innern wohl vor sich hin brodelt.
Hinunter wurde es nun nur noch laestig. Einige Frauen und ihre Begleiter sind am Ende ihrer Kraefte und wollen immer wieder Pausen. Wir haben es eilig, da wir noch ein paar km unseres Wanderweges am selbenm Tag schaffen wollten.
Die naechste Bremse trifft uns unten. Zwar wurden uns die Rucksaecke gebracht jedoch eine Tuete mit Huehnchen und Wuersten vergessen, Mahlzeiten die eigentlich nicht wegfallen duerfen. Trotz Allem starten wir etwas verspaetet und ziemlich genervt den Weg und werden mit einen tiefrotem Sonnenuntergang und einem tollem Nachtlager belohnt.
Der naechste Tag beginnt gut, ein leckres Fruehstueck, ein schoener Weg. Abends bemerken wir jedoch einen grossen Fehler. Den ganzen Nachmittag sind wir falsch gelaufen zudem zwang uns die untergehende Sonne ein Lager aufzuschlagen. Wir sind ein wenig frustiert, da wir nicht sicher sind wo wir sind entscheiden uns aber dank eines aufmunternden Feuers und gutem Abendessen am 3.Tag einfach zurueckzugehen und den Weg wieder zu suchen.
Den gesamten Vormittag verbringen wir mit dem Wiederaufstieg. Letzlich finden wir den Weg dank Karte und Kompass ziemlich schnell und entschliessen uns trotz verlorener Mahlzeit und einem vertroedeltem Tag den Trail komplett in Angriff zu nehmen.
Die folgenden Tage laufen endlich ohne grosse Zwichenfaelle ab. Fuer Sonntag peilen wir das Ende an auch wenn dazwischen noch einige km liegen.
Der Villarice Travers ist eine wahnsinnig tolle Wandertour die ich jedem empfehlen wuerde.
Es ist unglaublich wie oft die Vegetation sich aendert und man von Lavagestein auf frische gruene Wiesen wechselt. Man hat das Gefuehl durch fast alle Klimazonen zu wandern. Dazu kommen grandiose Aussichten, da man immer relativ hoch wandert. Am Freitag kamen wir durch eine Art Wald, der mit tatsaechlich den Atem raubte. Ich haette nie gedacht, dass mcih soetwas derart fesseln koennte. Als erstes ist man begeistert, guckt sich immer wieder um. Dann kramt man schnell die Kamera raus, ist aber schnell frustriert, da man das Ganze einfach nciht so auf das Bild bekommt. Die vielen Farben, Gerueche, eben das ganze Ambiente. Man dreht sich hin und her um zumindest im Kopf das Bild behalten zu koennen bis einen der Wanderpartner ruft. Roberto, der nach mir ruft, da die Sonne untergeht und wir noch kein Nachtlager gefunden haben. Schweren Herzen gings dann weiter.
Das Ziel erreichten wir letzlich viel frueher als erwartet, sodass wir nach 6Tagen purer Sonne und fantastischer EIndruecke schon Sonntag um 4Uhr wieder im Hostel in Pucon sind. Eine warme Dusche nach der Einzigen Waesche in einem Gletschersee geniesst danach wirklich einen besonderen Stellenwert.
Im Endeffekt war der Trip von Anfang bis Ende grandios besonders natuerlich durch unser Wetterglueck.
Beim naechsten Trip werde ich aber einen besseren Schlafsack brauchen. Fleecepullover, Hose, Socken udn Rettungsdecke sind mit diesem Schlafsack bei 0Grad auch nciht mehr optimal.
Samstag, 11. April 2009
Nationalpark Vicente Perez Rosales
Die naechsten Tage ging es dann quer durch den Nationalpark, zum Teil ein wenig improvisiert, da es angeblich keinen so langen Wanderweg geben soll. Naja wo ein Wille ist, ist auch ein Weg und soweiter. Trotzdem haette uns irgendwann nur noch ein Boot weiterhelfen koennen und unser selbst gebautes Flos wollte uns beide nicht so richtig tragen. Also blieben wir dort und brachen am naechsten Tag zu einen Umrundung des Vulkans auf.
Ich habe dort endlich meinen lang ersehnten Kaffee einsam in der Natur auf dem kleinen Gasbrenner kochen koennen und mein neues Zelt aufstellen duerfen. Es ist irgendwie ein tolles Gefuehl ohne jedes Anzeichen von irgendwelchen Menschen inmitten der Natur mit grandiosem Ausblick seinen Brenner rauszuholen und Nudeln und Kaffee zu kochen.
Nach 3 Naechten waren wir also wieder draussen (ganz woanders) und fuhren via Anhalter Richtung Ensenada zurueck. Einen Ausflug hoch auf den Vulkan Osorno konnten wir uns nicht verkneifen und wurden mit gigantischem Ausblick bei strahlend blauem Himmel belohnt.
Bei der Gelegenheit konnte ich eine weitere Sache erledigen auf die ich mich schon gefreut hatte:) Hinten auf einem Pickup mitzufahren. Einfach genial, besonders bei den Aussichten. Ab jetzt halten wir nur noch Pickups an!
Zurueck in Ensenada haben wir lediglich unser Gepaeck geholt und sind nun wieder in Puerto Montt und planen die naechsten Tage.
Vermutlich geht es nach Pucon in den Nationalpark fuer einen 5Tages Trail. Aber noch ist das nciht klar.
Also wieder viele Gruesse aus Chile!
Puerto Octay - Ensenada
Puerto Varas - Frutillar - Puerto Octay
Der naechste Ort, Frutillar, ist ein Dorf mit 7000 Einwohnern. Das Besondere, es ist eine Siedlung von VIELEN deutschen Einwanderern und hat theoretisch einen atemberaubenden Blick auf den genau gegenueber liegenden Vulkan. Dank den vielen Wolken hatten wir leider auch hier keine Chance ihn zu sehen. Wenigstens kam ich aber durch meine Landsleute zu einem original Apfelstrudel. Hier wird das meiste in deutshc geschrieben, praktisch fuer mich...
Am naechsten Tag dann also weiter nach Puerto Octay, ein noch kleinerer Ort an dem das beste eigentlich die Unterkunft war, eine kleine Ferienwohnung fuer knapp 8€ pP. Auch hier machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung.
Sonntag, 5. April 2009
Ancud - Puerto Varas
Solange also einige Anekdoten zu Chile:)
Telefonrechnungen oder KFZ Steuern werden hier naemlich nicht wie bei uns simpel ueber eine Bank zb ueber Einzugsverfahren erledigt sondern viel praktischer live vor Ort bezahlt. Momentan ist die Steuer dran. In vielen grossen STaedten sind daher Zelte aufgebaut unter denen sich grosse Schlangen bilden mit Menschen die Ihre KFZ Steuer zahlen muessen. Auch Telefonrechnungen werden in den jeweiligen Fillialen bezahlt.. Ein tolles System...
Nationalpark Chiloe
Dank einer kleinen Kaffeefahrt die in unsere Richtung ging, konnten wir unserer Strassenlager wieder abbauen.
Donnerstag, 2. April 2009
Quellon - Castor
Leider war unser Auto nicht so Gelaende tauglich sodass wir natuerlich touristentypisch am Strand beim wenden stecken blieben. Nach unseren improvisierten Versuchen hatte ein Schiff mitleid und legte direkt vor uns an. Runter kamen 7 einsatzbereite Maenner die sich zwar einige Witze nicht verkneifen konnten aber unser Auto rausgeschoben haben. Die Flut kam auch gerade von daher war das auch wirklich noetig.
Es ist wirklich unglaublich wieviele Hunde in Chile rumrennen. Selbst auf dieser abgelegenen Insel streunern ueberall Hunde rum und jeder Chilene besitzt auch mindestens einen. Aber anstatt sich um die auf der Strasse zu kuemmern kauft jeder ein niedlichen Welpen. So ist das eben.
Nunja, heut noch eine kleine Flasche Wein mit einigen Leuten im Hostel und morgen werde ich wenn das Wetter mitspielt mit Roberto nen Trekking Trail im Nationalpark Chiloe unternehmen. Ansonsten werden in Ancud Pinguine begafft:)
Also immernoch alles Super hier in Chile, Liebe Gruesse an euch alle
Talca - Quellon
Die meisten Chilenen scheinen ein ganz anderes Ekel Gefuehl zu haben. In einem dreckigen Bad liegen die Zahnbuersten offen rum, der Muellmann holt den Muell mit der blossen Hand aus der Tonne...
Interessanterweise putzen sie sich mit diesen verkeimten Zahnbuersten nach jedem kleinem Essen die Zaehne.. was auch immer das dann bringt...
Wie auch immer. Ich kontte schon meine Arbeitsstelle sehen und bin begeistert. Ein riesiges Grundstueck mit wunderschoenen Haeusern. Es gehoert einem deutschen Rentner und meine Arbeitgeber, Betty und Christoph, haben dort ein kleines Haus gemietet. Kolibris (oder wie auch immer die sich schrieben) fliegen gleich vor der Haustuer, Feigen wachsen im Garten und die Aussicht von meinem PC ist genial. Das wird sicher angenehm.
In Puerto Montt blieb ich nur 2h da es, wie viele schon gesagt haben, nicht sehr viel zu sehen gibt. Nun bin ich seit ein paar Stunden in Quellon dem unspektakulaerem Ende / Anfang der Panamericana. Ich stroemenden Regen habe ich die Stadt erkundet die offenkundig unter hoher Arbeitslosigkeit leidet. Ein alter Frischerhafen an dem vereinzelt noch Fischer auf winzigen Boten anzutreffen sind, zeugt von der Vergangenheit. Entwickelt hatte sich die Stadt durch eine Schnapsbrennerei welche es nicht mehr gibt. Nun baut man auf Tourismus aber bisher wird leider noch nicht viel geboten bis auf einige gute Aussichten und improvisiertes WhaleWatching.
Selñbst in diesem 14000 Seelen Ort am Ende der Welt:) gibt es aber bereits Spielhallen, Baumaerkte und grosse Supermaerkte in mitten der heruntergekommenen Huetten. Mutet irgendwie komisch.
Montag, 30. März 2009
in Talca
morgen dann muss ich nochmal zu meinem arbitgeber da ich meine cilenische sim karte dort vergessen ab und abnds dann wie gesagt los,
also buenos noches y ciao
david
Santiago de Chile
Sollte grad kein Hund zugegen sein braucht man keine Angst haben, dass einem langweilig wird. Läuft man wie ich z.B. unschuldig über ein unscheinbares Gitter auf dem Gehweg, steht man plötzlich auf einem 2x2m breitem Gitter, welches ein Loch verdeckt in dem man den Boden nicht sehen kann und nur ab und an die Ubahn hört. Beim ersten Mal hat ich mich schon erschrocken. Oder man beobachtet eine besondere Spezialität. Einige Hauptstraßen sind Einbahnstraßen. Soweit nichts besonderes, wenn diese nicht je nach Uhrzeit die Fahrtrichtung ändern würden. Passt man hier nicht gut auf, fährt man schnell auf eine entgegenkommende Blechlawine zu. Aufs Navi sollte man sich also nicht verlassen.
Der zentrale Platz spielt eine große Rolle Santiago. Von dort werden nicht nur alle Entfernungen gemessen, sondern man trifft zu fast jeder Zeit, Straßenkomiker, Akrobaten, Taschendiebe und natürlich viele Schachspieler, die in Scharen auf kleinen Klapptischen erbitterte Gefechte kämpfen.
Nachdem ich nun schon einiges gesehen hatte fragte ich mich aber immernoch wo die 5,2Millionen Menschen alle wohnen. Am Nachmittag bestieg ich mit Arnold einen etwas höheren Berg mitten in Santiago. Die Aussicht ist überwältigend und man erkennt schnell die tatsächliche Größe Santiagos und vor Allem die verschiedenen Viertel, welche sich selbst von oben einfach in Unterschicht, Mittelschicht, obere Mittelschicht.. unterteilen lassen. Man kann sich einfach nicht satt sehen. Dazu eine chilenische Spezialität: eingelegter Weizen mit einem Pfirsich und süßem „Wasser“. Klingt jetzt komisch schmeckt aber ganz gut. Zwar ist das zu der aktuellen Jahreszeit kein Problem jedoch sieht man schon jetzt deutlich den Smogdunst über der Stadt.
Danach geht’s mit der in Österreich ausgemusterten Seilbahn wieder runter in die Stadt.
Am Sonntag haben wir dann einen Ausflug unternommen der wirklich atemberaubend war und sich schlecht mit Bildern zeigen lässt. Mit einem großen Pickup sind wir mitten ins Gebirge über schwierige Schotterpisten bis hin zu einem Natur Thermalbad gefahren. Das sind kleinere Becken mitten am Berg deren Wasser aus dem Berg kommt und durch den Vulkanismus erwärmt wird. Dort liegt man dann bei 40° und genießt die geniale Aussicht. Die Berge in den Anden sind zudem nicht einfach grau sondern zeigen viele bunte Schichten wodurch das ganze noch mehr an Attraktivität gewinnt. Die Rückfahrt gestaltete Arnold zum Teil durch einen alten Eisenbahntunnel, der so breit wie das Auto war und stockfinster. Der gesamte Ausflug hat meine Reiselust jetzt wirklich ganz nach oben gebracht und so langsam kann ich es kaum abwarten die Großstadt zu verlassen und in den unberührten Süden zu fahren mit den vielen Natioanlparks.
Ich bin immer noch überwältigt von der Gastfreundschaft meine beiden neuen Freunde. Ich fühle mich von Anfang an wohl und sie helfen mir in jede erdenkliche Richtung. Dazu die tollen Ausflüge… Wenn alle Chilenen nur annähernd so gastfreundlich sind kann ich mich auf eine tolle Zeit gefasst machen.
Montag geht es für einen Tag nach Talca. Dort lasse ich meine Sachen und werde nur einmal übernachten. Dienstag soll es dann gleich bis Puerto Montt runtergehen und weiter nach Castro ans eigentliche Ende oder besser an den Anfang der Panamericana. Ab dort wird dann improvisiert.
Ich hinke mit dem Text hinterher, da ich nicht immer Internet Zugang habe. Also nich bin bereits gut in Talca angekommen und habe konkretere Pläne wies weitergeht. Vielleicht fliege ich von Puerto Montt noch ganz in den Süden aber das entscheide ich vor Ort. Morgen also nach Purto Montt, also dann leibe Grüße an euch alle!!
PS: Bilder muss ich nachreichen das kann ich hier jetzt nicht machen.
Freitag, 27. März 2009
Ankunft in Santiago de Chile
Nachdem ein Drogenhund meinen Rucksack anscheinend etwas interessanter fand als die anderen verzögerte sich die tatsächliche Einreise dann aber doch ein wenig. Letztlich beließ man es beim demonstrativen am Pistolen Halfter rumrütteln und Rucksack kurz überfliegen.
Umso herzlicher wurde ich dann von Carolina mitsamt eigenem Namensschild:) empfangen. Carolina stammt aus Chile und lebt mit dem deutschen Arnold hier in Santiago de Chile. Trotzdem beide im Arbeitsleben hängen nahm sich Carolina noch den ganzen Tag für mich Zeit und führte mich in Santiago rum.
Irgendwie erinnert mich die Stadt bei Klima und einigen Gebäuden an Valencia, was aber vermutlich keine Überraschung ist bei der spanischen Verwandtschaft. Leider gibt es in Santiago aktuell noch keinen Denkmalschutz oder ähnliches was bisher zur Folge hat, dass wahnsinnig viele tolle alte Häuser einfach niedergerissen werden um modernen Wohnkomplexen (sprich Hochhäuser) Platz zu machen. Hier hofft man, dass sich das durch ein Gesetz im nächsten Jahr ändert. In der Hauptstadt leben ca 5Millionen Menschen und das merkt man. Trotz des ausgefallenem 5Linien U-bahnsystems ist diese einfach immer überfüllt. Um einem die Wartezeit dann zu vertreiben haben die Betreiber eine geniale Idee gehabt. In den Stationen wurden Ventilatoren installiert, die kleine Wasserdüsen haben und so ganz leicht Wasser versprühen, ein tolles Gefühl bei den Temperaturen im Schacht. Trotzallem hat die Stadt den Charme den ich mir erhofft hatte. Auch wenn Großstädte nicht mein eigentliches Ziel in Chile und Südamerika sind und leider auch Südamerika keinen Stop vor FastFood und Coca Cola macht erkennt man noch die typische Lebensweise bei den Menschen und sieht im Hintergrund der Stadt bereits die wunderschönen Anden. Santiago liegt nämlich in einem Tal zu jeder Richtung umgeben von Gebirgen. Das ist schon ein tolles Panorama.
Carolina und Arnold wohnen hier in einem abgeschlossenen Wohngebiet. Inwiefern das wirklich nötig ist ist mir nicht klar. Abgesehen von den unzähligen Taschendieben soll Santiago eigentlich ziemlich sicher sein...
so langsam will mein kopf ins bett also brech ich mal ab:) ganz liebe gruesse an euch alle;)